Kleine Materialkunde

Bei Piercingschmuck gibt es eine vielzahl an Formen, Grössen und  Materialien.

 

Hier für euch eine  Zusammenstellung.


Die Formen und Grössen

Barbell oder Ringe sind klassischer Piercingschmuck. Es gibt den Schmuck in den Durchmessern 1,2mm, 1,6 mm oder 2,0mm. Je nach zu piercender Stelle und Wünschen des Kunden wird der richtige Schmuck ausgesucht. Sowohl bei Barbells als auch bei Labret-Steckern können neben den üblichen Verschlusskugeln in unterschiedlichen Grössen auch Spikes, Schmucksteine oder individuelle Formen aufgeschraubt werden.

  • Beim geraden Barbell sind in der Regel beide Kugel aufgeschraubt. Es wird vorwiegend bei Zungenpiercings oder im Ohr eingesetzt.
  • Das gebogene Barbell ist ideal bei Augenbrauen-, Bauchnabel- und Oberflächenpiercings.
  • Das Labret wird bei Wangen- oder Lippenpiercings eingesetzt, manchmal auch beim Innenohr.
  • Ringe, egal ob in geschlossener Form oder als Hufeisen, werden vorzugsweise bei Piercings in Brustwarzen, Lippen, Ohren und im Intimbereich eingesetzt.

Materialien bei Piercingschmuck

Titan G23

Titan entspricht den gesetzlichen Verordnungen und wird in der Medizin als Implantat bei chirurgischen Eingriffen verwendet. Der Grad G23 bedeutet, dass dieses Titan den höchsten Grad bei medizinischen Materialien hat. Es ist 100% Nickelfrei und kann daher auch von Allergikern getragen werden. Vorteile sind zudem das leichte Gewicht, die sehr glatte Oberfläche und die extreme chemische Beständigkeit. Titan ist nicht magnetisch. Zudem reagiert es nicht mit den Körperflüssigkeiten und bleibt daher dauerhaft schön und ist leicht zu reinigen.

Titan ist das gängigste Material in Europa und wird bei neu gestochenen Piercings als Schmuck empfohlen.

Titan weist einen leicht matten Glanz auf, kann aber anodisiert oder durch Hitzebehandlung gefärbt werden; gängig sind Regenbogenfarben.

Chirurgenstahl 316L

Chirurgenstahl, auch Edelstahl genannt, ist eine Eisenlegierung die unter anderem Chrom und Nickel enthält. Der Anteil Nickel, etwa 10 – 14%, ist hoch, er wird aber fest vom Material eingeschlossen und gibt daher nur einen kleinen Anteil davon an die Haut ab. Er darf den gesetzlich festgelegten Wert von 0.5ug Nickel pro cm2 und Woche nicht überschreiten. Edelstahl ist besonders in den USA weit verbreitet, wird in Europa aber nicht als Schmuck bei neuen Piercings empfohlen. Erst wenn der Stichkanal verheilt ist, kann man auf Chirurgenstahl wechseln.

Edelstahl hat einen schönen Glanz und eine kratzfeste Oberfläche. Das Metall ist schwerer als Titan und leitet die Kälte stark. Im Winter ist daher Vorsicht geboten, vor allem mit Stahlpiercings in den Ohren. Es kann zu Erfrierungen kommen.